Gedichte - Einblicke - Gedanken
Hans Theil | hans.theil@online.nl
Sichtweisen

 

Schlussakkord

Krähenpalaver im Stoppelfeld

vergessene Tage des Sommers

 

Verschmähte Wonne

in Nebelschwaden der Herbstzeitlosen

 

Kleinwüchsig der Lauf der Sonne

verpfändet an die Zeit

 

Das Jahr atmet aus

 

Im Krähenpalaver der erste Schnee

verbraucht, das Blattwerk der alten Eiche

 

Skelettiert und konserviert

Tage betrogen um Licht und Zeit

 

müde, getragen in die Nacht

Im Ohr, Krähenpalaver

 

 

 

Tattoo

Die Kunst,

 

ein bisschen anders zu sein

oder

Rebellion der Nadel

im Farbenspiel.

Das geht unter die Haut.

Lust oder Frust

einfach so.

 

Für alle Zeiten

dermatologisch und gesellschaftsfähig.

 

Michelangelo für jedermann

Kleinkunst in Tinte.

 

 

 

 

Zug um Zug

Wechselhafte Landschaft,

verreiste Gestalten,

gestrandet im Bahnhof nirgendwo.

 

Gesprächsfetzen überall,

geflüstert – gelacht - geweint,

fremd und vertraut.

 

Lichter und Schatten,

zerkratzt,

im Spiegel zur Außenwelt.

 

Gesprächsfetzen mit Sitz,

über schweigenden Stahl,

durch eiliges Buschwerk zum Ziel.

 

Verwirrender Ruhepol,

durch die Hast der Zeit,

Ankunft verspätet.

 

Gesprächsfetzen überall.

 

 

 

 

 

 

Jedermanns Liebling

 

 Leidenschaft verpackt in Tüten

 

zweihundert Gramm Gefühl,

rote, grüne, gelbe

fruchtiges Gewühl.

 

Klein und süß und saftig

 

dir ergebene Gestalten,

gesellschaftsfähig,

sie pure Leidenschaft entfalten.

 

Siegertypen in Tüten drin

mit Charme sie dich besiegen,

zum Schluss du ihnen hörig bist

sie werden euch alle kriegen.

 

 

 

 

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