Schlussakkord
Krähenpalaver im Stoppelfeld
vergessene Tage des Sommers
Verschmähte Wonne
in Nebelschwaden der Herbstzeitlosen
Kleinwüchsig der Lauf der Sonne
verpfändet an die Zeit
Das Jahr atmet aus
Im Krähenpalaver der erste Schnee
verbraucht, das Blattwerk der alten Eiche
Skelettiert und konserviert
Tage betrogen um Licht und Zeit
müde, getragen in die Nacht
Im Ohr, Krähenpalaver
Tattoo
Die Kunst,
ein bisschen anders zu sein
oder
Rebellion der Nadel
im Farbenspiel.
Das geht unter die Haut.
Lust oder Frust
einfach so.
Für alle Zeiten
dermatologisch und gesellschaftsfähig.
Michelangelo für jedermann
Kleinkunst in Tinte.
Zug um Zug
Wechselhafte Landschaft,
verreiste Gestalten,
gestrandet im Bahnhof nirgendwo.
Gesprächsfetzen überall,
geflüstert – gelacht - geweint,
fremd und vertraut.
Lichter und Schatten,
zerkratzt,
im Spiegel zur Außenwelt.
Gesprächsfetzen mit Sitz,
über schweigenden Stahl,
durch eiliges Buschwerk zum Ziel.
Verwirrender Ruhepol,
durch die Hast der Zeit,
Ankunft verspätet.
Gesprächsfetzen überall.

Jedermanns Liebling
Leidenschaft verpackt in Tüten
zweihundert Gramm Gefühl,
rote, grüne, gelbe
fruchtiges Gewühl.
Klein und süß und saftig
dir ergebene Gestalten,
gesellschaftsfähig,
sie pure Leidenschaft entfalten.
Siegertypen in Tüten drin
mit Charme sie dich besiegen,
zum Schluss du ihnen hörig bist
sie werden euch alle kriegen.